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Jung, dynamisch und voller Tatendrang

So könnte man auf den ersten Blick den neu gewählten Bundestag und das Programm der neuen Ampelregierung beschreiben. Ich möchte mit euch einen Blick hinter die Kulissen des Parlaments, die Themen und unsere (jugend-)politische Arbeit im CVJM werfen.

Der neue Bundestag ist größer, weiblicher und jünger: Mit 736 Abgeordneten ist der Bundestag so groß wie nie, der Frauenanteil ist auf 35 % gestiegen, und das Durchschnittsalter aller Abgeordneten ist von 49,7 auf 47,3 Jahre gesunken.

Damit liegt es aber immer noch höher als das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Abgeordneten im Altersbereich zwischen 18 und 30 Jahren ist von zwei auf sechs Prozent deutlich gestiegen, entspricht aber bei weitem nicht dem Anteil dieser Altersgruppe in der Gesamtbevölkerung (ca. 14 %).

Auf dieser jungen Abgeordnetengeneration scheint ein hoher Erwartungsdruck zu lasten. So lobt der Deutsche Bundesjugendring, dass der Koalitionsvertrag viele Forderungen und Bedürfnisse junger Menschen aufgreife. Er macht gleichzeitig deutlich, auf wen Sie mit Blick auf nötige Konkretisierungen große Hoffnungen setzt: »Auf die vielen jungen Abgeordneten in den Koalitionsparteien, die im Dialog mit jungen Menschen und ihren Interessenvertretungen hoffentlich stärker die Interessen von Kindern und Jugendlichen betonen … werden.«

[Deutscher Bundesjugendring. Koalitionsvertrag berücksichtigt Forderungen junger Menschen https://www.dbjr.de/artikel/koalitionsvertrag-beruecksichtigt-forderungen-junger-menschen]

Auch wenn unter ihnen einige Polit-Profis sind – sich in die neue Rolle hineinfinden, die Themenfelder in den Blick nehmen und ins parlamentarische Arbeiten kommen, braucht Zeit, einen Vertrauensvorschuss und Weitblick. Ohne die Zivilgesellschaft, also auch die Jugendverbände, würde für sie alle, egal wie alt oder wie erfahren im politischen Geschäft, der wichtige praktische Blick und die Perspektive der Basis fehlen. Ohne dies können die politische Entscheidungen nicht verantwortungsvoll getroffen und Gesetze nicht wirkungsvoll umgesetzt werden.

Wir als bundesweit und global agierende CVJM-Bewegung sind gefragt: In welchen Themenfeldern können wir wichtige Impulse für die politische Arbeit der nächsten vier Jahre geben? Unsere praktischen Erfahrungen und Expertisen werden wir unter anderem in den Themenfeldern Ganztagsschule, Partizipation und Mitbestimmung, Jugendschutz und bürgerschaftliches Engagement einbringen.

Darüber hinaus unterstützen und verstärken wir Forderungen und Bemühungen unserer Dachorganisationen. Das sind beispielsweise die Stärkung der nationalen und internationalen Freiwilligendienste, eine bedarfsgerechte Ausstattung der finanziellen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sowie die angedachten Grundgesetzänderungen zur Wahlalterabsenkung und zur Verankerung von Kinderrechten in der Verfassung.

Wieder andere Themenfelder, vor allem auch solche zu politischen Entscheidungen aus der letzten Legislaturperiode, haben konkrete Auswirkungen auf die Kinder- und Jugendarbeit. Hier gilt es, die inhaltliche Relevanz zu identifizieren, ein Bewusstsein für das jeweilige Themenfeld herzustellen und gemeinsame Positionen auf den Weg zu bringen.

Und über allem steht für mich die Aufgabe, für die gewählten Mitglieder des Bundestags zu beten, sie Gottes Fürsorge und Hilfe anzubefehlen und um seinen reichen Segen für ihre Arbeit insbesondere für junge Menschen zu bitten.

Carsten Korinth, Referent Jugendpolitik und Grundsatzfragen

 

Weitere Quellen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2021-frauenanteil-durchschnittsalter-berufsgruppen-so-ist-das-neue-parlament-zusammengesetzt-a-66e8cb07-c0b5-4b8e-be65-c609938c4964

  https://www.bundestag.de/resource/blob/272474/3c8da5a8d3b2b1c1a2829f60024ad363/Kapitel_03_02_Durchschnittsalter-pdf-data.pdf

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1351/umfrage/altersstruktur-der-bevoelkerung-deutschlands/

 

 



[1] Deutscher Bundesjugendring. Koalitionsvertrag berücksichtigt Forderungen junger Menschen https://www.dbjr.de/artikel/koalitionsvertrag-beruecksichtigt-forderungen-junger-menschen