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Neuigkeiten (Archiv)

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Warum berührt Weihnachten so sehr?

[Eine Andacht von Hansjörg Kopp]

Ich weiß nicht, ob du dir diese Frage schon mal gestellt hast: Warum berührt Weihnachten so sehr? Das ist in diesem Jahr auch deshalb eine besondere Frage, weil uns Berührungen so fehlen.

Weihnachtskarte 2020 des CVJM Deutschland

Weihnachtskarte 2020 des CVJM Deutschland

„Was fehlt dir am meisten zurzeit?“, wurde eine 15-Jährige im Sommer dieses Jahres gefragt. Ihre Antwort hat mich sehr bewegt: „Dass ich nicht berührt werde“, sagte sie, „niemand nimmt mich in den Arm.“

Diesen Schmerz teilen viele in diesen Wochen. Berührungen fehlen. Das macht einsam, fordert emotional heraus und zeigt, wie belastend die gesellschaftliche Situation für alle ist.

Und nun fehlen viele diese Berührungen auch und besonders an diesem Fest, das so außergewöhnlich nahegeht. Das geht zu Herzen

Warum nun berührt Weihnachten so unsere Herzen? Ich behaupte, dass da noch mehr ist als Familienfeiern, Geschenke und ein friedliches Miteinander.

Da ist etwas Außergewöhnliches, was kein Mensch hätte erfinden können. Gott kommt nah. „Mit der unaufdringlichen Nähe eines kleinen Babys überwindet Gott die unendliche Distanz zwischen uns und ihm“, schreibt Karsten Hüttmann, Bereichsleiter CVJM-Arbeit in Deutschland, in unserer diesjährigen Weihnachtskarte (kompletter Text siehe unten).

Das ist es. Das Geheimnis von Weihnachten. Gott kommt nah. Er überwindet Distanz: zu dieser Welt und ihren Menschen, zu dir und mir. Er kommt nah. Und weil er als Säugling kommt, ist er selbst auf Nähe, Geborgenheit und Umarmung angewiesen. Wie wir auch. Wir sind eben keine Maschinen.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, macht sich auf und kommt. Sichtbar nah. Der vermeintlich Ferne, der heilige Gott wird das Kind in der Krippe. Er liegt im Arm seiner Mutter Maria, die ein ganz besonderes Privileg hatte, ihm so außergewöhnlich nah zu kommen. Und dieses Kind, der Mann vom Kreuz will noch mehr: Er will in dir und mir wohnen. Nicht nur neben uns, nicht nur ganz nah, sondern in uns. Er will, dass diese Nähe nie verloren geht.

Deshalb fasziniert Weihnachten. Und deshalb kann auch in diesem Jahr Weihnachten ein Fest der N&aum l;he werden. Trotz fehlender Kontakte zu den Menschen, mit denen wir Zeit verbringen wollen, die wir gern in den Arm nehmen würden. Trotz allem gilt auch in diesem Corona-Jahr: fröhliche Weihnachten, denn Gott ist nah.

Hansjörg Kopp, Generalsekretär CVJM Deutschland

Siehe, eine Jungfrau wird schwanger und wird einen Sohn gebären …

Die Geburt eines Kindes. Ein Neugeborenes im Arm der Mutter. Größere Nähe und kleinere Distanz gibt es kaum. Da ist kein Platz für Abstand, kein Raum für soziale Distanz. Null Zentimeter statt eins fünfzig.

Das Kind im Arm ist Jesus. Der König der Könige. In einer Notunterkunft in Bethlehem hält Maria ihn schützend und wärmt ihn mit ihrer Wärme. Was für eine Distanz zwischen Herkunft und Ankunft.

… und sie wird ihn Immanuel nennen. (Jesaja 7,14)

Immanu-El: Gott ist mit uns. Bei uns. Mit der unaufdringlichen Nähe eines kleinen Babys überwindet Gott die unendliche Distanz zwischen uns und ihm. Seine Liebe treibt ihn in unsere Welt, in der das Ringen um Distanz und Nähe Alltag und Leben überschattet.

Das feiern wir an Weihnachten: Gott bleibt nicht auf Abstand. Aber seine Nähe bedeutet nicht Risiko, sondern Schutz. Sie ist heilsam und nicht gefährdend. Und so möchte Gott jedem von uns nah sein.

Wir danken für die gute Zusammenarbeit dieses Jahr und wünschen Gottes Nähe und Segen für 2021.

Text von Karsten Hüttmann, Bereichsleiter CVJM-Arbeit in Deutschland, in der Weihnachtskarte des CVJM Deutschland