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Neuigkeiten (Archiv)

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Eine Hoffnungsgeschichte

In der Projektgruppe „Interkulturelle Öffnung“ sind Mitarbeitende aus Mitgliedsverbänden und Ortsvereinen verbunden, die mit Geflüchteten arbeiten und sich für ein interkulturelles Miteinander im CVJM einsetzen. In verschiedenen Berichten geben sie hier im Newsfeed Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld.

Flüchtlingsboot im Meer

Eine Geschichte von Veränderung

Eine CVJMerin aus Baden begleitet seit vielen Jahren Menschen mit Fluchthintergrund, woraus schon einige Freundschaften gewachsen sind. Im Austausch mit ihr erzählte sie mir von Baran*, der sich mit seiner gesamten Familie hatte taufen lassen. Wir vereinbarten ein gemeinsames Treffen, an dem ich Baran kennenlernen und interviewen durfte. Das vollständige Interview ist als Podcast verfügbar.

Baran kommt ursprünglich aus dem Irak, ist aber als Flüchtling im Iran aufgewachsen. Er und seine Frau Pari* haben zwei Töchter. Eine von ihnen wurde krank und benötigte dringend eine Operation. Da Baran und seine Kinder keine Ausweise besaßen, wurden sie im Krankenhaus mit ihrem Anliegen abgewiesen. Stundenlang versuchte Baran eine Lösung zu finden – vergeblich. Pari saß im Treppenhaus des Krankenhauses und weinte. Irgendwann kam eine ältere Dame dazu, die ihre Not wahrgenommen hatte und ihr eine Bibel gab. Pari wiederum war skeptisch: „Wir sind doch Muslime!“ Die ältere Frau ermutigte sie jedoch, darin zu lesen. So begann Pari an Ort und Stelle in der Bibel zu lesen; von Jesus, den sie bisher nur als Propheten kannte. Auch Baran zweifelte daran, ob Jesus tatsächlich in der Lage sei, ihnen jetzt noch zu helfen. Wie sollte er? Kurz nachdem Pari angefangen hatte, in der Bibel zu lesen, kam ein Arzt zu ihnen. Ihre Tochter könne nun doch operiert werden.

Eine erste Begegnung mit Jesus

Diese Geschichte bewegt die Familie bis heute. Die erste Begegnung mit Jesus fand in einem Krankenhaus statt, in einer hoffnungslos erscheinenden Situation. Nun wollte Baran mehr von Jesus wissen – im Iran ein gefährliches Unterfangen, da man bereits für den Besitz einer Bibel ins Gefängnis kommen kann.

Schließlich machte sich die Familie auf den Weg nach Deutschland. Bei der Überquerung des Mittelmeeres ging der Motor des Schlauchbootes kaputt. Keiner wusste, wie es nun weitergehen sollte. Für Baran war klar: nur Jesus kann uns noch helfen. Kurze Zeit später kam tatsächlich ein Schiff und brachte alle an Land. Für ihn war das einmal mehr die Bestätigung, dass Jesus in ausweglosen Situationen tatsächlich helfen kann.

In Deutschland angekommen, machte sich Baran weiter auf die Suche nach Jesus. Er traf Christen, die ihm, teilweise sogar in seiner Muttersprache, von Jesus erzählten. Schließlich entschieden sie sich als Familie dafür, Jesus nachzufolgen und ließen sich taufen. Baran ist sehr dankbar und sein Herz hat nun Ruhe gefunden. Der Glaube an Jesus gibt ihnen Hoffnung und Kraft zum Durchhalten.

Damaris Märte
CVJM Baden

*Namen geändert