Du bist ein Gott, der mich sieht

Jahreslosung 2023: Du bist ein Gott, der mich sieht
Jahreslosung 2023: Du bist ein Gott, der mich sieht

Guckst Du

Du bist ein Gott, der mich sieht (1. Mose 16,13)

Hansjörg Kopp, Generalsekretär des CVJM

1. Auf den ersten Blick

Die Perspektive vieler (junger) Menschen im Jahr 2023 ist eigentlich eine andere, oder nicht? Die Frage „siehst Du mich“ oder „schau mich an“ scheint zu dominieren. Soziale Medien funktionieren so: Wer erfährt mit seinen Inhalten oder Bildern welche Aufmerksamkeit, erzielt welche Reichweite? Wer erhält die meisten Klicks? Die meisten von uns (wer kann sich überhaupt davon ausnehmen?) investieren viel dafür, gesehen zu werden.

So anders die Erfahrung der Hagar. Sie hat das Gefühl, übersehen zu werden und darf dann erkennen und schließlich bekennen: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Nimmt man ihre Geschichte in den Blick, dann lässt sich erahnen, dass ihr dieser Satz nicht leicht über die Lippen gekommen ist. Der Übergang zwischen Erkenntnis und Bekenntnis scheint dabei fließend.

Dabei verspüre ich eine gewisse Bewunderung. Hagar gibt Gott den Namen „El Roi“ – Du bist ein Gott, der mich sieht. Würde ich es mich trauen, Gott einen Namen zu geben? Das ist bei weitem etwas Anderes, als ihn bei einem seiner zahlreichen Namen zu nennen.

Wenn Gott nun ein Gott ist, der mich sieht, was sieht er dann? Zunächst mein Äußeres? Das, was alle anderen auch sehen? Worauf ich manchmal reduziert werde, woran ich mich selbst hin und wieder stoße, nur wenig anfreunden kann?

Gott sieht mich mit seinen Augen. Seinem einzigartigen Blick. Für ihn bin ich „wunderbar gemacht“ (Psalm 139,14). Von ihm erschaffen, ins Leben gerufen in einzigartiger, unvergleichlicher Art, als Unikat. Und er schaut in besonderer Weise, beachtet nämlich nicht zuerst, was andere Menschen sehen, nicht das Offensichtliche, das Augenscheinliche. Er sieht mein Herz an (2. Sam 16,7). So sieht mich Gott.

Und er sieht mich in meiner Not – wie Hagar auch. Diese will er lindern, ändern, in Mut, und Trostvolles verändern.

Nichts ist hier zu spüren von dem „Auge Gottes“, das vor allem ältere Menschen aus Kindheitszeiten kennen. Wenn ihnen gedroht wurde, dass der „liebe Gott“ alles sieht. Während meiner Zeit im Gemeindepfarramt erzählte mir eine ältere Frau, dass sie in jeder Kirche erst das „Auge Gottes“ suche. Tatsächlich ist in vielen Kirchen gemalt oder in Stein gemeißelt, dass Gott auf die Menschen schaut. Leider mehr als Wächter, der das Einhalten der Gebote kontrolliert, denn als liebevoller Vater bzw. mit dem liebevollen Blick einer Mutter. Gott sei Dank ist kein Ansehen der Person vor Gott (Römer 2,11). Vielmehr sind wir unabhängig von persönlichen Leistungen, Titeln oder Kontostand alle gleichwertig, wertvoll und geliebt in seinen Augen. Die persönliche Geschichte der Magd Hagar malt uns das eindrücklich vor Augen.

Deshalb wirkt die Jahreslosung 2023 wie eine Befreiung und Bestätigung, wie ein Bekenntnis und eine Zusage: Du bist ein Gott, der mich sieht. Wie grauenvoll muss es sein, wenn Menschen diese Erfahrung, diesen Glauben nicht teilen. Welch ein Segen: Gott sieht Dich und mich!

Zugleich mag die Erfahrung, die Erkenntnis der Hagar, nicht von allen Leser*innen geteilt werden, schon gar nicht von allen, denen die Jahreslosung begegnen wird. Vermutlich würden viele Menschen vielmehr vom verborgenen Gott reden. Von der Erfahrung, dass Gott nicht hinschaut. Bzw. sieht, aber nicht eingreift, verhindert, Situationen verändert. Dieser Artikel entsteht in einer Zeit, in der wir uns nach einigen Monaten Kampfhandlung im Ukrainekrieg an Bilder von Zerstörung und Töten gewöhnt haben oder sie ausblenden. Unlängst hat in den USA ein Amokläufer mindestens 19 Grundschüler*innen getötet. Hat Gott hier weggesehen? Mir ist an dieser Stelle wichtig, die theologisch und emotional sehr bedeutsame Theodizee-Frage hier anzuführen. Sie darf nicht leichtfertig übersehen werden. Gleichwohl soll im Folgenden der Fokus darauf liegen, dass Gott hinschaut.

2. Tiefer schauen – zum biblischen Text

Die alttestamentliche Traditionslinie Hagar und ihr Sohn Ismael ist in besonderer Weise bedeuteten für den interreligiösen Dialog. Wenn von den „Abrahamitischen Religionen“ gesprochen wird, befinden wir uns mit Genesis 16 in einem ihrer biblischen Herzstücke. Dabei zeigt die die Geschichte der Hagar aus theologischer Sicht, dass Gotteserfahrungen und Wunder unabhängig der Religionszugehörigkeit möglich sind.

Zu Genesis 16:

Die Beziehung zwischen Sara, der Ehefrau Abrahams und Hagar, der Sklavin ist kompliziert. Abraham hat sie vermutlich in Ägypten als Sklavin erworben. Zunächst traut Sara der Verheißung Gottes, dass Abraham und ihr zahlreiche Nachkommen geschenkt werden. So war es Abraham zugesagt worden. Weil sich diese Zusage über einen längeren Zeitraum hin nicht erfüllt, beginnen Abraham und Sara zu zweifeln und gehen dann neue Wege. Angesichts des hohen Alters des kinderlosen Paares ist die Ungeduld irgendwie nachvollziehbar. Mit einer Sklavin hingegen Nachkommen zu zeugen ist für uns heute unvorstellbar und äußerst befremdlich, im historischen Kontext handelt es sich um eine gewöhnliche Vorgehensweise, die leider bis heute nicht gänzlich von unserem Globus verschwunden ist.

Erzählt wird auch die Menschlichkeit des Erzvaters Abrahams. Um die Verheißung Gottes, dass von ihm ein großes Volk entstehen soll (1. Mose 12) nicht zu gefährden, greift er selbst ein. Und dabei alles verkompliziert. Sara, die selbst sieht, dass sie ihren Teil zum Gelingen des Planes Gottes nicht beitragen kann, räumt Abraham ein, mit ihrer Magd Hagar Nachkommen zu zeugen.

Zunächst erhält Hagar den Status der Nebenfrau von Abraham (V.3). Sie ist damit dem Status „Sklavin“ enthoben und besitzt nun deutlich mehr Rechte.

Mit der Schwangerschaft von Hagar wird das Miteinander nicht einfacher. Sie schaut auf Sara hinab (V.4), da ihr gelungen ist, was Sara (bis dato) verwehrt wurde. Sara wiederum macht Abraham für die gesamte Situation verantwortlich (V.5). Das Miteinander ist maximal kompliziert. Damit nicht genug gibt Abraham Hagar in die Hand von Sara. Diese behandelt die Nebenfrau so schlecht (V.6), dass Hagar wegläuft. Es ist nicht auszuhalten. Letztlich machen alle drei Hauptpersonen Fehler im Umgang miteinander. Auch das macht sie so besonders.

Ein Engel findet Hagar an einer Wasserquelle in der Wüste und rettet sie somit. Gott hatte sich auf den Weg gemacht. Die Zukunftsperspektive für Hagar ist an eine Bedingung geknüpft. Sie muss zurück zu Sara, so der Engel, und sich ihr unterordnen (V.10). Zugleich verheißt ihr der Engel im Namen Gottes eine große, nicht zählbare Nachkommenschaft. Der Sohn, den sie zur Welt bringen wird, ist Gottes Erhörung ihrer Gebete. Der Name des Sohnes, Ismael, bedeutet genau dies: „Gott hat erhört“. Neben dieser wunderbaren Zusage bekommt Hagar über ihr noch zu gebärendes Kind mit auf den Weg gegeben, dass sie es mit Ismael nicht leicht haben wird. Er wird heimatlos sein wie ein Wildesel. Hier bahnt sich kein leichtes Leben an. Vielleicht mag ja der „Typ Ismael“ auch Anknüpfungspunkt sein in manch herausfordernder Situation in der Jugendarbeit.
Ein streitbarer Typ, der getrennt wohnen wird von seinen Brüdern.

Ein kurzer Blick auf Abraham und Gott lohnt an dieser Stelle: die erzählte Geschichte gibt tiefen Einblick in die menschliche Seite bzw. Seele eines der sogenannten Erzväter, die zusammen mit ihren Frauen die Hauptpersonen der Erzelternerzählungen in Genesis 12-50 sind. Abraham, im Neuen Testament als Vorbild im Glauben gefeiert (Hebr 11, 11ff), wird von einer menschlichen Seite dargestellt, die sich – verständlicherweise – nach zehn Jahren des Wartens, dass Gott seine Verheißung erfüllt, in Ungeduld verändert. Eine Ungeduld, die von menschlichem Verlangen her geprägt sein kann oder davon, unbedingt Gottes Verheißung zum Ziel bringen zu wollen, das lässt der Text offen.

Besonders eindrücklich ist das Vorgehen Gottes: Er verurteilt keinen der drei, weder Abraham, noch Sara, noch Hagar. Hätte er sich schützend noch anders vor Hagar stellen können? Gewiss. Und zugleich bleibt so allen, auch Abraham, die Möglichkeit, an der Verheißung Gottes festzuhalten.

Gott bleibt derjenige, der sich um Hagar kümmert, einen Engel schickt, der sie aufsucht und sie dann auch wieder zu Abraham und Sara zurückführt.

3. Schaut auf uns – zur Lebenssituation Jugendlicher

a. Schaut auf mich

Einiges ist unter 1. bereits angeklungen. Über die Wirkung von social media auf junge Menschen ist viel geschrieben. Dabei ist wenig Positives zu lesen, da es sich aus Sicht von vielerlei Forschung aus Soziologie, Psychologie usw. bei vielen jungen Menschen vor allem um eine Suche nach Aufmerksamkeit, Klicks und Likes handle, in der viele auch bereit seien, persönliche (Scham)Grenzen zu überschreiten. Leicht stellt sich wohl das Gefühl des „Nicht-Genügens“ ein. Es geht an dieser Stelle nicht um eine Diskussion bezüglich der Sinnhaftigkeit von social media, auch nicht darum, ausschließlich davor zu warnen. Es besteht vielmehr die Möglichkeit, gerade mit jungen Menschen darüber nachzudenken: Was sieht Gott eigentlich, wenn er Dich sieht? Wie will ich mich ihm zeigen oder nicht? Was bin ich bereit, zuzulassen?

b. Wen sehe ich?

Wenn Gott sogar auf Hagar schaut und damit auch nach ihr, wenn er sich kümmert, dann tut er das unabhängig ihres Standes. Sie ist Sklavin, wird zur Nebenfrau und erfährt von Gott dieselbe Aufmerksamkeit wie jeder andere Mensch auch. Wenn vor Gott kein Ansehen der Person ist (Römer 2,11) und vor ihm alle gleich sind (Gal 3,28), was bedeutet das im Miteinander von jungen Menschen? Es entsteht aus meiner Sicht ein besonderer Kraft-Raum der Geborgenheit, des Angenommen-Seins, den es sicher auch aktiv zu gestalten gilt. In der christlichen Kinder- und Jugendarbeit darf und muss deutlich werden, dass alle (jungen) Menschen gleich sind, gleich wertvoll, gleich kostbar, gleich liebenswert und gleich geliebt.

c. Wenn ich mich selbst nicht leiden kann, wer schaut wie auf mich?

Darin liegt dann ebenfalls eine große Kraft der Jahreslosung. Ein Lied bringt es im Titel wunderbar zum Ausdruck: „Dein liebevoller Blick“ komponierten und texteten damals Christina Brudereck und Theo Eißler. In Phasen, in denen sich besonders junge Menschen selbst nicht leiden können, sie in Entwicklungsphasen Mühe haben, sich selbst anzunehmen und darüber hinaus im eigenen Umfeld nicht ausreichend Wertschätzung und Aufmerksamkeit erfahren, gilt genau dies. Gott sieht mich. Und die Geschichte der Hagar zeigt, dass Gott nicht nur schaut, sondern handelt, liebt, Wege ebnet und bahnt. Zu mir selbst und damit auch zu anderen.

d. Gott schaut hin – wirklich?

Die letzten knapp drei Jahre waren besondere Krisenjahre. Die Corona-Pandemie hat nicht nur viele Einschränkungen mit sich gebracht, in ihr haben auch viele Menschen ihr Leben gelassen. Teilweise aus dem eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis oder gar der Familie. Dazu dieser unfassbare Krieg in der Ukraine, der leider noch nicht mal der einzige Krieg derzeit ist, aber uns in seiner Grausamkeit, Härte und Unsinnigkeit so unglaublich nahekommt. Unweigerlich stellt sich die Frage, ob Gott hier wegschaut, die Augen verschließt, Not nicht sehen will. Diese, auch theologisch tiefe Frage, gilt es nicht auszusparen, wenngleich Antworten, die wirklich zufrieden stellen, nicht immer leichtfallen. Dieser Frage Raum zu geben und Antworten zu suchen ist etwas Anderes, als sie selbst zu stellen. Darauf würde ich eher verzichten und der positiven Perspektive der Jahreslosung Raum geben, dass Gott mich sieht.

e.       Keine heile Familiengeschichte

Gewiss, die Familienkonstellation von Abraham, Sara und Hagar gibt es so nicht in der Lebenswelt junger Menschen. Sie ist nicht zu vergleichen mit Patchwork-Familien im 21. Jahrhundert. Dennoch ist da etwas, was alle kennen: Streit, Häme, aufeinander herabsehen etc., eventuell sogar so, dass es für Beteiligte nicht mehr auszuhalten ist. Ja, auch Familiengeschichten oder –konstellationen dürfen Raum haben. Es ist so wichtig, dass junge Menschen in besonderer Weise hier ihre krisenhaften oder herausfordernden Erfahrungen teilen können, sofern sie es wollen.

4.       Nach vorn geblickt - Anregungen für die Praxis

a. Mein Blick in den Spiegel

Entweder ein Blick in den kleinen oder großen Spiegel oder ein Selfie, das nur für mich selbst ist – ohne Pose, ohne besondere Location. Was sieht Gott, wenn er mich sieht? Manches, was mir vielleicht nicht so gefällt an mir selbst. Zu große Nase, zu kleine Augen, gelbliche Zähne usw. Schaut Gott darauf? Sein Blick ist liebevoll, zugewandt, nicht an meinen vermeintlichen Schwächen interessiert, schon gar nicht darauf fokussiert. Er sieht, was bereits in Gen 1,31 nachzulesen ist: „und siehe, es war sehr gut“.

b. Was siehst Du in mir?

Nein, es soll nicht um „Effekt-Hascherei“ gehen, nicht fishing for compliments. Und doch: eine Brise Wertschätzung. Die tut uns allen gut und kommt oft zu kurz. Dabei ist die Übung nicht neu: jede Person bekommt ein Papier auf den Rücken geklebt, dazu einen Filzstift und los geht´s: den anderen auf den Rücken schreiben, was man in ihnen sieht. Und selbst das lesen, was andere oft so schwer ausdrücken können. Über mich. Eine Wertschätzungsdusche.

c. Wen sehen wir?

Die Erzählung von Hagar macht deutlich: Gott sieht auch die Ausgegrenzten. Die Sklavin, die Demütigende und die Gedemütigte, die Einsame und Drangsalierte. Die Jahreslosung kann auch in eine gute Übung führen, vor Ort genau die Menschen in den Blick zu nehmen, die schnell und leicht übersehen werden. Ich will sie gar nicht alle aufzählen, sondern ermutigen, loszugehen, ihnen ein Gesicht, eine Stimme zu geben, Aufmerksamkeit zu schenken. Lasst uns mutig sein und über uns hinausschauen.

d. Über mich hinausschauen

Gott sieht nicht nur mich, er sieht auch die Missstände dieser Welt von denen junge Menschen vieles wahrnehmen. Die Auseinandersetzung mit der Jahreslosung bietet auch die Gelegenheit, dass wir nicht nur bei uns bleiben, bei aller individualisierten Frömmigkeit, sondern Verantwortung wahrnehmen für die Welt, in der wir leben, aufstehen gegen Ungerechtigkeit, auf Missbrauch hinweisen, uns gegen Sklaverei und für Gleichberechtigung einsetzen.

e. Blick zum Himmel

Natürlich wissen wir alle, dass der dreieinige Gott überall ist und durch seinen Heiligen Geist in uns wohnt. Und doch, so ist es zumindest bei mir, gibt es Besonderes, was mir die die Gegenwart Gottes vergegenwärtigt, wenn ich darauf schaue: Kreuz, Kirchengebäude, Regenbogen und der Himmel. Ist der Blick nach oben die besondere Möglichkeit, Gott „in die Augen“ zu schauen? Nicht lesen, nicht hören, sondern sehen, von wo ich gesehen werde. Welch wunderbarer Blick.

f. Erinnerungsmomente teilen

Sich überlegen, festhalten, gegebenenfalls erzählen, wo Gott mich „gesehen“ hat. Dabei geht es um die kleinen wie großen Wunder, die kleinen, eher unscheinbaren Erfahrungen wie auch die anderen, die außergewöhnlichen. Nicht der Selbstdarstellung wegen, sondern zur Ermutigung anderer.
Dies kann man auch für sich allein tun. Und dabei hoffentlich die Entdeckung machen, dass Gottes liebevoller Blick immer auf mir ruht.

g. Welchen Namen würde ich Gott geben?

Das ist ja spannend. Hagar gibt Gott einen Namen. El-Roi, das klingt auf Hebräisch irgendwie majestätisch. El-Roi. Du bist ein Gott, der mich sieht. El bedeutet Gott. Welchen Namen würde ich Gott geben? Und was damit ausdrücken wollen oder welcher Namen Gottes, welcher Titel, welches Attribut, welches Bild von Gott (Gott ist wie ein Fels etc.) berührt mich in besonderer Weise oder irritiert mich im Umkehrschluss auch. Neben angeleiteter Stillarbeit bietet sich auch ein Gruppengespräch an oder die Möglichkeit, zu malen.

h. Auf den Missstand der Sklaverei aufmerksam machen

Dass es im 21. Jahrhundert noch verschiedenste Formen der Sklaverei gibt ist absolut dramatisch. In Europa verschließen wir vielfach davor die Augen. Die Aufregung in der Öffentlichkeit ist bei wenigen Menschen. Viel zu sehr sind wir oft mit uns beschäftigt. Sicherlich ist das Thema Sklaverei angesichts der Jahreslosung, die ja als einzelner Bibelvers ausgewählt wird – losgelöst aus dem Kontext – nicht das erste, das in den Sinn kommt und dennoch könnte es zum Thema gemacht werden. Dazu gibt es im Internet sehr gutes Material zu finden.

Gebet:

Gott, Du schaust

Gott, Du schaust hin.

Du siehst.

Mich.

Darüber staune ich, dafür danke ich Dir.

Du siehst mich und alle anderen Menschen dieser Welt auch. Gleichzeitig.

Das übersteigt meine Vorstellungskraft.

Aber ich will es Dir glauben.

Immer wieder überkommt mich das Gefühl, dass Du nicht hin, sondern wegschaust.

In Krisen, Konflikten oder Kriegen.

Das macht es manchmal schwer, Dir zu glauben. Halte mich dann besonders nah bei Dir.

Amen