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13. September 2003

Für eine kinder- und jugendfreundliche Gesellschaft

Kinder und Jugendliche gestalten unsere Gesellschaft heute und in Zukunft mit.

Die Erwachsenengenerationen von heute sind in der Pflicht, die Gesellschaft von heute so zu gestalten,

  1. dass sich Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft willkommen wissen,
  2. dass sich Kinder und Jugendliche auf ihre späteren Aufgaben vorbereiten können,
  3. dass es gerecht zwischen den Generationen zugeht.

Um unsere Gesellschaft kinder- und jugendfreundlich zu gestalten, müssen alle gesellschaftlichen Gruppen, die Politik und die Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag leisten.

Wir wollen eine kinder- und jugendfreundliche Gesellschaft.

  • Deshalb brauchen wir eine Gesellschaft, in der sich Kinder und Jugendliche willkommen und ernst genommen wissen.
  • Deshalb brauchen wir eine Gesellschaft, in der die Potenziale von Kindern und Jugendlichen als gesellschaftliche Bereicherung anerkannt werden.
  • Deshalb brauchen wir eine Gesellschaft, in der Eltern die nötige gesellschaftliche Anerkennung für die und Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder erhalten.
  • Deshalb brauchen wir eine Gesellschaft, in der Eltern und Kinder finanziell gerecht behandelt werden. Kinder dürfen nicht länger das Armutsrisiko Nr. 1 in Deutschland sein.

Wir wollen eine Gesellschaft, in der sich Kinder und Jugendliche auf ihre späteren Aufgaben optimal vorbereiten können.

  • Deshalb brauchen wir eine nachhaltige Bildungspolitik. "Bildung meint den Zusammenhang von Lernen, Wissen, Können, Wertbewusstsein und Handeln im Horizont sinnstiftender Lebensdeutungen." (Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland, "Maße des Menschlichen", 2003). Die Vermittlung von Wissen, Werten und sozialen Kompetenzen, sowie die Befähigung zu lebenslangem Lernen gehören zusammen.
  • Deshalb brauchen wir eine solide soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche. Dazu gehört auch eine verlässliche Förderung von selbstorganisierter Jugendverbandsarbeit.
  • Deshalb brauchen wir bessere und altersgerechte Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, damit sie frühzeitig lernen können, Verantwortung zu übernehmen.

Wir wollen eine Gesellschaft, in der es gerecht zwischen den Generationen zugeht.

  • Deshalb brauchen wir eine Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die allen jungen Menschen Zukunftsperspektiven eröffnet.
  • Deshalb brauchen wir eine nachhaltige Umweltpolitik, die auch künftigen Generationen ein menschenwürdiges Leben in einer gesunden Umwelt ermöglicht.
  • Deshalb brauchen wir eine solide Haushaltspolitik statt Staatsverschuldung auf Kosten künftiger Generationen.
  • Deshalb brauchen wir soziale Sicherungssysteme, die die Lasten zwischen den Generationen gerecht verteilen und allen Menschen ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt ermöglichen.

Kinder- und Jugendpolitik ist eine Querschnittsaufgabe.

Diese Erkenntnis muss endlich in praktische Politik umgesetzt werden.

  • Deshalb müssen Bund und Länder sich verpflichten, alle Gesetzgebungsvorhaben auf ihre Kinder- und Jugendverträglichkeit im Sinne der drei oben genannten Abschnitte zu überprüfen
  • Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich auch auf EU-Ebene für dieses Anliegen einzusetzen.

Beschlossen durch den Vorstand des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland e. V. am 13. September 2003